Wenn Sie Jalema kennen, kennen Sie wahrscheinlich auch den Jalema-Clip, den praktischen gelb-weißen Heftmechanismus zum Bündeln fast aller Papierdokumente. Der Jalema-Clip besteht aus Kunststoff und einzigartig in seiner Art. Der Mechanismus wird an verschiedenen Ablageordnern befestigt. Ordner, die nach einer bestimmten Zeit aufgeräumt werden oder deren Dokumente digitalisiert werden. Es wäre schade, würde man die Heftmechanismen einfach so wegwerfen....

Vom alten Jalema-Clip zum neuen Jalema-Clip

Ein Jalema-Clip besteht aus drei Einzelteilen: einem Röhrchen, einer Deckplatte und einem Bügelchen. Diese alten Einzelteile können bei der Herstellung von neuen Einzelteilen einen Mehrwert darstellen. Natürlich ist es schade, all diese Teile einfach wegzuwerfen, während sie als Rohmaterial für neue Clips verwendet werden könnten! Das war genau die Idee von Jalema. Das Recycling sollte möglich sein. Eine Frage bliebt übrig: Wie organisiert man das? Natürlich ist es viel einfacher (und weniger arbeitsintensiv), Clips aus neuem oder unbenutztem Granulat herzustellen, als alte Kunststoffprodukte wiederzuverwenden. Glücklicherweise hinderte dies die Jalema-Mitarbeiter nicht daran, nach einem praktischen Weg für die Umsetzung zu suchen!

Schritt 1: Einsammeln alter Heftmechanismen

Bei I-FourC, dem Schwesterunternehmen von Jalema, werden Papierdokumente in großem Umfang digitalisiert. Übervolle Akten werden dabei leergeräumt und gescannt. Die alten Ordner, eventuell mit einem Heftmechanismus, werden dann überflüssig. Die Heftmechanismen werden aus den Ordnern entfernt und die Ordner werden entsorgt. Die restlichen Clips werden in großen Kisten gesammelt. Irgendwann erhält Jalema diese Kisten mit Clips von I-FourC zurück.

Auffällig ist, dass die Ordner, die einst (vielleicht vor Jahren!) bei Jalema verkauft wurden, 2018 wieder zu I-FourC gebracht werden, um gescannt bzw. digital gespeichert zu werden. Nicht zuletzt deshalb wird der Recyclingprozess des Clips in Gang gesetzt!

Schritt 2: Clips exakt sortieren; Farbe für Farbe!

Die Kisten mit alten Jalema-Clips landen bei der JAG. Die JAG ist Teil von Jalema und integriert Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsprozess. Mittlerweile arbeiten rund 30 Mitarbeiter mit geistiger Behinderung bei Jalema, auch Teilnehmer genannt. Weil sie als Vollbeschäftigte in einen konkreten Produktionsprozess eingebunden sind, fühlen sie sich wirklich als Teil der Gesellschaft. Es ist schön zu sehen, wie sie einen Platz in einem Unternehmen erarbeiten. Man sieht, wie die Teilnehmer wachsen und selbständiger werden!

Bei der JAG wird die wichtigste Aufgabe des gesamten Recyclingprozesses des Jalema-Clips erledigt; die JAG-Teilnehmer sortieren die Einzelteile der alten Clips exakt nach Form und Farbe aus. Es ist äußerst wichtig, dass keine Farben verwechselt werden, denn dies spiegelt sich letztendlich im Recyclingprozess durch einen Farbunterschied bei den Produkten wider. Die recycelbaren Teile des Clips werden dann an das Spritzgusswerk von Jalema geschickt. Bereit zur Verarbeitung als Rohstoff!

Schritt 3: Alte Einzelteile werden zerkleinert und eingeschmolzen

In der IM-Fabrik werden jährlich ca. 25 Millionen Jalema-Clips produziert. Das ist eine ganze Menge! Aber gleichzeitig kommen auch viele alte Clips bei I-FourC zurück, die wieder als Rohmaterial für einen neuen Clip verwendet werden können. Insbesondere die Deckplatten der Clips werden für das Recycling genutzt. Während des Produktionsprozesses des Jalema-Clips werden diese "alten" Einzelteile in eine Häckselmaschine gegeben, in der sie zu Partikeln zerkleinert werden.

Schritt 4: Die Maschine wird gestartet!

Zusammen mit dem neuen Granulat wird ein bestimmter Anteil der Späne von der Produktionsmaschine bei hoher Temperatur erhitzt, bis sie flüssig sind. Mit einer bestimmten Geschwindigkeit und einem bestimmten Druck wird diese Flüssigkeit in die Form der Maschine eingespritzt. Die Matrix ist in Form der Deckplatte ausgeführt. Diese wird mit Wasser gekühlt, das den Kunststoff aushärtet und es wird ein neues Produkt geformt, in diesem Fall ein neuer Teil des Jalema-Clips. Dieses Produkt wird daher teilweise aus neuem und teilweise aus recyceltem Granulat hergestellt. Prozentual gesehen ist es darauf zurückzuführen, dass ca. 5 bis 10 % des Clips aus recyceltem Material bestehen. Dennoch ist es ein besonderer Prozess, vom alten zum neuen Jalema-Clip, eine Art eigener Produktionsprozess, den Jalema entwickelt hat.

So sieht man mal wieder, dass man bei der Rohstoffversorgung nicht immer auf externe Lieferanten angewiesen ist. Auf diese Weise ist Jalema im kleinen Rahmen autark und trägt zu einer besseren Umwelt bei!